Beim warten auf Portishead bin ich gerade auf Pitchfork.tv gestoßen. In meinen Augen ist dies der letzte Sargnagel für MTV, VIVA, halt die ganzen Klingeltonsender. Für mich sind diese Sender ja schon seit Jahren kein Thema mehr. Kommen denn da überhaupt noch Musikclips? Ich sehe immer nur gelackte Yuppies die sich gegenseitig an der Unterhose schnüffeln und in hinrissigen Soaps ihre Seele verkaufen. In Zeiten von YouTube, MySpace, LastFM etc. sind diese Sender für Musikfans sowieso keine Alternative mehr. Jetzt startet also Pitchfork (eines der größten Online Musikmagazine) mit noch kleinem, aber feinem Angebot durch. Zu meiner Überraschung gibts die grandiose Doku "loudQUIETloud" für eine Woche online zu bestaunen. Die Dokumentation zur 2004er Reunion-Tour der Pixies ist schlichtweg grandios. Einfach die ersten 3 Minuten schauen...
In einigen Jahren werden wir mal zusammen sitzen und in Erinnerungen schwelgen wie es damals war als wie noch rumhockten und in einer Röhre schauten. Wir werden unser styliches Multitouchscreensonstwasding rausholen und uns jedes Lied anschauen auf das wir gerade Lust haben. Und dann reden wir über Portishead und München, damals 2008. Als wir die Wurst im Konzert verloren, das Beth wohl immernoch so gut aussieht wie damals und Hinzz eine Klobrille hatte die im Dunkeln leuchtete.
Wo wir gerade bei Portishead sind (ja ich komm nicht davon los) hier mein Lieblingslied vom neuen Album:
In ihrem Blog schreiben sie folgendes über den München Gig:
"so we are here....munich that is, 4 shows in have been really good untill now , lots of illness floating around , sound check was the worst ever!! everthing we have worked on in the last week or so has been thrown out the window because of the sound in here............rock and fukin roll kids....G"
Kann ich nur zustimmen. Wenn man weiter liest kann man erkennen das die Tour nicht das Wahre ist. Perfektionisten. Pah.
Das Konzert in Berlin scheint ja um einiges besser (weil länger und stimmiger) gewesen zu sein. Und sie hatten verdammt nochmal eine geilere Aufmachung:
Hier bei der Berliner Morgenpost gibts noch eine kleine Kritik zum Konzert:
Das Projekt hat einiges hinter sich gelassen. Es befasst sich intensiver mit der Gegenwart. Ein breites Publikum ist aus Erfahrung langsamer aber nicht stur. Daher die Klassiker, konservativ gespielt, im Blaulicht. Überhaupt war früher weniger Licht. Bei Portishead-Konzerten stand man manchmal ganz im Dunkeln, während sich die Musiker in Zigarettenrauch und Nebel an dubiosen Klangquellen zu schaffen machten.Heute findet die Musik im Hellen statt. Für die acht neuen Stücke wird die Bühne ausgeleuchtet wie ein zumutbarer Arbeitsplatz. Wer weiter hinten steht, kann auf der Videowand verfolgen, wie der Gitarrist Adrian Utley das Pedal tritt und mit welchen Filzschlägeln Geoff Barrow seine Digitalmatten bearbeitet. Geheimnisse werden nicht mehr durch dämmeriges Farblicht vorgegaukelt.Jeder sieht, was aus modernen Samplern oder aus antiken Synthesizern abgerufen wird und wann ein Geigenbogen über die Gitarre streicht. Was nicht bedeutet, dass nichts mehr geheim bleibt: Für die nötige Düsternis sorgt heute die Musik. Das Stück "Machine Gun" etwa hält, was es verheißt und bettet die Gebete von Beth Gibbons auf die Rhythmen schießender und nachladender Waffen.
Das Ende von MTV und Konsorten und meine Portisheadmanie
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