Definition

Unter einer heilen Welt versteht man eine von Harmonie, Romantik und Idylle geprägte (Schein-)Welt, die Inhalt des eigenen Weltbildes sein und die individuelle Lebensausgestaltung beeinflussen kann.

Sie birgt bei einer geschönten (verklärten) Ansicht eines Lebenssachverhalts aber auch eine gedankliche Flucht. Dabei werden Probleme des höchstpersönlichen Umfeldes oder des sozialen Nahbereiches (Familie, Partner) verdrängt (sie wollen ein Faktum nicht wahrhaben).

Eine heile Welt suggeriert ein problemloses Miteinander und ein von Konflikten befreites Leben. Konfrontationen wird in der heilen Welt nicht begegnet. Personen, die in einer heilen Welt leben, sind somit oft weder konfliktfähig, noch problemorientiert.

Ist die Verklärung keine Wahrnehmungsstörung, so ist sie eine Regelung der Psyche, die durch Ablenkung erreicht werden soll. Dabei werden evtl. bestehende Probleme nicht gelöst, sondern in ihrer Intensität und Bedeutung nicht selten sogar forciert.

Der Begriffsbestandteil Welt gibt vor, dass die Personen sich ein eigenes Wahrnehmungsumfeld schaffen (Barrierebildung). Heile-Welt-Szenarien sind in ihrem Wesen als überzeichnete und beschönigte Form einer ersehnten Realität oft als Kitsch zu entlarven.