Ein passender Kommentar zum CL Finale

Es sah ja am Anfang auch danach aus, als würde Barca dem eigenen Trikotsponsor folgen in seiner Losung: Wollen wir uns nicht ein wenig lieb haben? Barca litt ein wenig unter Verstopfung im Mittelfeld, Messi vertendelte hin und wieder den Ball (kein Wunder, bei dem Namen), und Ronaldo machte, was Pornoproduzenten jubeln lässt: er konnte aus jeder Lage. Und an meinen Seiten spitzten die Coexperten die Münder, als würden sie das schlafende, wunderschöne Dornröschen des europäischen Clubfussballs wachküssen wollen.

Nach neun Minuten dann sezierte Iniesta die ManU-Abwehr, erwischte ungefähr sieben Leute auf dem falschen Fuß, verschenkte den Ball passenderweise auf Mannschaftskollegen Eto’o. Der nahm dankend entgegen, trat zur Seite aus, und nachdem Vidic dastand, als wäre er inkontinent, und der bedauernswerte van der Saar es nicht mehr halten konnte, stand es - Überraschung! - einsnull für Barca.

Ein Tor wie eine Psychotherapie, zumindest für Barca. Nicht so sehr für ManU, für die wars mehr ein SHT - die wussten hinterher nicht mehr, wo ihnen der Kopf stand. Teilweise standen die im Mittelfeld und verteidigten wie Frankreich 1940: sporadisch. Damit wäre der bei englischen Mannschaften obligatorische WWII-Vergleich auch erfolgreich angebracht. Selbst, dass Puyol Flanken schlug wie ein Skin die Haare trägt - zu kurz - täuschte nicht darüber hinweg, dass ManU offensichtlich weniger einfiel, als Stoiber, wenn er vor einem Mikrofon steht. Kein Wunder, dass der Spannung halber der erste 1999-Bayern-Vergleich schon nach 19 Minuten fiel. (weiterlesen)